In der Bezirksoberliga Herren 60 kam es am Samstag zum Duell der Giganten, die ungeschlagenen Gärtringer gegen die ungeschlagenen Schönaicher. Der Gewinner dieses Duells hat gute Chancen in die Verbandsliga aufzusteigen. Dementsprechend war die Stimmung, auch bedingt durch die schwülen Temperaturen, relativ aufgeheizt.

Das Gärtringer Team nahm die Vorbereitung sehr ernst. Roger spielte am Freitag eine 18 Loch Runde Golf, zur Schonung seiner Kondition fuhr er allerdings im Golfcart. Manni lockerte am Freitag seine Muskeln bei einer kurzen Radtour nach Nagold und stand Samstag morgens zum Einspielen um 8 Uhr unter Beobachtung seiner Schwester, die für die Thomas Muster Akademie in Österreich künftige Topspieler beobachtet. Da Frank im letzten Spiel gegen Max-Eyth-See beim Kampf um den Ball auf der Linie ausgerutscht ist und sehr filigran seine rechte Schulter geprellt hat, war nicht ganz klar, ob er überhaupt ein Einzel bestreiten konnte. Ihm genügte zur Vorbereitung eine IBU-Schmerztablette. Unser Lieblingsverletzter Egon hat sicherheitshalber auch gleich einen IBU von Frank geschnorrt, um seinen durchtrainierten Körper auf die kommenden Strapazen einzustellen. Peter hat sein arthrose-beschädigtes Handgelenk mit mehreren Lagen Tapes versehen und Anton hatte nur eine leichte Adduktorenzerrung vom letzten Spiel getapt. Also gingen wir in Bestbesetzung, ungeschlagen und top vorbereitet, aber doch etwas angeschlagen in dieses wichtige Spiel.

Nachdem Roger noch die letzten Vorbereitungen zur Verkabelung der Kaffeemaschine getroffen hatte, die Plätze mehrfach gewässert wurden, Wassereimer bereitgestellt waren, gings auch schon los.

Rogers Vorbereitung hat sich voll ausgezahlt. Er hatte seinen Gegner jederzeit im Griff und hat ihm mit seinen Slices, Vorhand wie Rückhand, den Schneid abgekauft. Somit gab es einen klaren 6:2 und 6:3 Sieg. Bei Manni merkte man die Anspannung und den Druck durch die Beobachtung der Thomas Muster Akademie. Ein ganz schwieriger Beginn, unkonzentriert und etwas fahrig, ganz im Gegenteil zu seiner sonstigen Spielweise. Und schon war der erste Satz 4:6 verloren. Durch aufopferndes Coaching (wahrscheinlich zu viel Input) und einer wahnsinnigen Steigerung konnte Manfred den zweiten Satz 6:4 gewinnen. Auf in den Match-Tiebreak. Sein Gegner hatte schon leichte Konditionsmängel, die Manni leider nicht nutzen konnte, und so ging das Spiel im Match-Tiebreak knapp verloren. Peter spielte routiniert sein Spiel und konnte mit seiner Rückhand longline oder cross immer wieder punkten. Der Sprudelverbrauch auf dem Platz stieg mit den Temperaturen und auch die Spielpausen wurden immer länger. Peter behielt ganz klar die Oberhand und ein deutliches 6:2 und 6:2 war die Folge.

Somit stand es nach den ersten 3 Einzeln 2:1 für Gärtringen.

Frank musste gegen einen LK11 Spieler ran und die große Frage war: Hält die Schulter und wie lange hilft die Ibu? Aufopferungsvoll kämpfte er sich ins Spiel und obwohl sein Gegner immer wieder Nadelstiche in Form von Stoppbällen setzte, konnte er den ersten Satz 6:3 für sich entscheiden. Im zweiten Satz wurde es trotz starkem Beginn immer knapper und die Kräfte schwanden. Im letzten Aufschlagsspiel nach mehrfachem Einstand konnte Frank nach tollem Einsatz den Satz 6:4 für sich entscheiden.
Bei Egon war man sich auch nicht sicher, wie lange er den gestählten Körper am Laufen halten konnte. Nach klarer Führung im ersten Satz holte er sich nach aufopferungsvollem Sprint eine Zerrung im Oberschenkel. Er ließ sich nichts anmerken (obwohl Adelheid gleich wusste, dass was nicht stimmt), humpelte wie in jedem Spiel bisher, aber spielte alles mit seinem Talent und seiner jahrzehntelangen Routine locker mit 6:2 und 6:2 zu Ende.

Anton ließ bei seinem Einzel auf Platz 3 nichts anbrennen, musste aber von seinen Coaches doch mehrfach ermahnt werden, längere (nicht höhere) Bälle zuspielen und nicht mit seinem Gegner zu freundschaftlich zu tratschen, dass sie beide jahrelang zusammengearbeitet hatten. Mehr spielen, mehr laufen und weniger reden. Das hat dann mit einem 6:2 6:0 Erfolg dann doch ganz gut funktioniert.

Hurra. 5:1 nach den Einzeln. Damit war das Spiel eigentlich schon entschieden und das hat die Moral des Teams aus Schönaich doch etwas aus der Bahn geworfen.

Da wir Frank die kommenden Spiele schonen wollten, Egon verletzt war und auch Peter eine Doppelpause einlegen wollte, hatten wir in weiser Voraussicht Karl Breidinger als Ersatzspieler angeheuert. Zusätzlich mit Stephan und Ludwig konnten wir im Doppel wieder mal eine neue Formation testen.

Roger und Karl ließen dem Schönaicher Doppel 1 keine Chance. Die Erfahrung und Spielstärke der ehemaligen Mannschafts-Vereinsmeister zahlten sich aus und so konnten sie einen klaren 6:1 und 6:2 Sieg einfahren. Manni und Anton sind eigentlich nicht dafür bekannt, dass man Doppel vorne am Netz gewinnt und gehen lieber einen Schritt nach hinten. Das hat am Samstag aber in einer konzentrierten Leistung sehr gut geklappt und sie gewannen ungefährdet 6:2 6:3.
Unsere verletzten Edelfans Frank und Egon konnten bei dieser Leistung nur staunen und freuten sich wahnsinnig über diese starke Doppelleistungen. Stephan und Ludwig spielten bis zum 5:3 einen sehr guten ersten Satz, konnten aber trotz 10- bis 12- maligen Satzball leider den Satz nicht gewinnen und mussten sich 5:7 geschlagen geben. Gut, dass der Schläger überlebt hat. Trotz einem Aufbäumen im zweiten Satz ging dieser dann doch 6:2 verloren. Schade.

Somit stand ein klares und unerwartet hohes 7:2 auf dem Spielbericht und wir konnten mit unseren Gegnern bei Pizza und Salat auf unserer Club-Terrasse den schönen, sonnigen und erfolgreichen Tennistag genießen. Das war jetzt bereits der fünfte Sieg in Folge, eine geschlossene mannschaftliche Teamleistung mit XXL-Kader, und somit bleiben die Herren 60 weiterhin Tabellenführer in der Bezirksoberliga. Es spielten Frank Bosse, Roger Röhr, Egon Martini, Manfred Gärtner, Anton Knolmar, Peter Wohlbold, Stephan Prade, Ludwig Hipp und unser Edeljoker Karl Breidinger.

So sehen Sieger aus!!!!